Gerade jetzt nutzen viele Jugendliche die Ferien um den Führerschein zu machen. Doch mit dem Traum von mehr Freiheit steigt auch die Gefahr. Jeder vierte Unglücks-Lenker ist jünger als 25. Auch Johannes hat es erwischt.
Im Vorjahr verunglückten rund 4.900 Pkw-Lenker/innen in der Altersgruppe der 17- bis 24-jährigen bei Unfällen auf Österreichs Straßen, davon verloren 36 ihr Leben. Eine aktuelle Analyse des ÖAMTC ergab, dass vor allem in den Nachtstunden am Wochenende der Anteil der verunglückten jungen Menschen erhöht ist. In dieser Zeit ist sogar jeder dritte Getötete ein Jugendlicher. „Erst vergangene Woche starben bei zwei Unfällen mit Beteiligung junger Lenker drei Personen“, berichtet ÖAMTC-Verkehrsexperte Felix Etl. Dennoch ist die Entwicklung der Unfallzahlen der letzten Jahre positiv. Der Anteil der jungen Lenker an allen bei Pkw-Unfällen verunglückten Lenkern ist gesunken, denn im Jahr 2000 waren es 34 Prozent, im Jahr 2015 nur noch 26.
Glück im Unglück
Auch Johannes erinnert sich noch sehr gut an eine seiner ersten Ausfahrten: „Ich war mit einem Freund unterwegs. Übermütig beschlossen wir die ‚Sonderprüfung‘ zu fahren. Genau die Strecke, die im Winter von den Rennfahrern der Jännerrallye befahren wird.“ Johannes war damals gerade einmal 18 Jahre alt, sein Beifahrer erst 17. In einer unübersichtlichen Kurve verlor er die Herrschaft über sein Auto. „Ich weiß noch, dass wir viel zu schnell unterwegs waren. Nach dieser Kurve ging‘s mit uns ab. Ich weiß zwar nicht mehr genau, wie oft wir uns überschlugen, aber es waren bestimmt zwei, drei Umdrehungen“, erzählt der heute 26-Jährige. Johannes und sein Freund hatten Glück im Unglück. „Gott-sei-Dank ist uns fast nichts passiert. Mein Arm war gebrochen und mein Freund hatte eine Platzwunde auf der Stirn.“ Beide waren angeschnallt und auch die Airbags funktionierten. „Nicht auszumalen, was alles passieren hätte können.“ Das Auto, auf das er so lange gespart hatte, war natürlich eine Sache für den Schrottplatz. Seither fährt Johannes mit seinen Freunden lieber auf einen Kaffee, Rennen braucht er keines mehr.
Unfällen vorbeugen
Junge Lenker/innen sind häufiger als andere Verkehrsteilnehmer mit älteren Pkw unterwegs. Laut Unfallstatistik sind die Fahrzeuge der jungen Verunglückten im Schnitt über 10 Jahre alt. Diese sind oft nicht am aktuellen Stand der Technik. Felix Etl rät daher: „Beim Kauf des ersten Autos sollte gezielt auf aktive und passive Sicherheitseinrichtungen geachtet werden. Aktiv bedeutet unfallvermeidend, also beispielsweise ABS oder ESP. Passiven Schutz bieten unter anderem Front-, Seiten- und Kopfairbags“. Damit es aber gar nicht erst zu Unfällen kommt, kann man weiter an seiner Fahrtechnik arbeiten. Neben dem gesetzlich verpflichtenden Fahrsicherheitstraining im Rahmen der Mehrphasenausbildung empfehlen Experten, weitere Fahrtechniktrainings zu besuchen. Dort kann man trainieren, das Fahrzeug besser unter Kontrolle zu halten und in kritischen Situationen richtig zu reagieren. Für Adrenalin-Junkies werden auch Drift-Kurse angeboten. Automobilclubs wie ÖAMTC oder ARBÖ bieten Fahranfänger/innen ein breites Angebot an Übungsmöglichkeiten.
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