Ostern ist von Brauchtum geprägt, doch darf die Tradition die spirituelle Bedeutung des Festes nicht überdecken. Pfarrangehörige aus der Gaflenz haben im Pfarrblatt die Frage beantwortet: Was ist mir wichtig, wenn ich Ostern feiere?
„Als älterer Mensch denkt man auch gerne an die Kindheit zurück. Der Vater zeigte uns die ersten Osterveilchen und das Schwalbenpärchen kehrte zum Nest ins Vorhaus zurück und vor allem durften wir bei der geliebten Taufgodn die Godnkipferl abholen. Je älter ich werde, umso mehr bedeutet mir die Auferstehung Jesu. Gab uns doch der Auferstandene die sichere Gewissheit, dass er durch sein Leiden und seine große Liebe die Auferstehung der Menschheit ermöglichte.“
Anna Kopf, 79 Jahre
„Ostern bedeutet für mich Frühjahrsputz: im Haus, ums Haus und in mir selbst. Bei mir fängt das schon am Aschermittwoch an: jeden Tag ein Gesätzchen Rosenkranz. Da setze ich mich hin und nehme mir Zeit für mich. Das ist nicht immer leicht. Mir ist wichtig, an jedem Kartag mit der Osternacht als Höhepunkt in der Kirche zu sein. Die dem Herrn Vertrauen, schöpfen neue Kraft.“
Poldi Riegler, 51 Jahre
„Ich möchte Ostern als ein religiöses und kirchliches Fest feiern. Dazu ist es für mich wichtig, dass ich die Fastenzeit bewusst erlebe. Das heißt, dass ich mir ein Ziel stecke, das meinem täglichen Leben etwas abverlangt. Wenn die 40 Tage vorüber sind, freue ich mich, weil ich etwas geschafft habe. Dadurch wird die Osterfreude, von der uns die Kirche erzählt, spürbar. Ich bin mir sicher, dass man diese Erfahrung kaum machen kann, wenn man den Ostersonntag auf sich zukommen lässt wie das Ende einer ganz normalen Arbeitswoche.“
Manuela Berchtold, 38 Jahre
„Wenn man Kinder hat, überlegt man immer wieder, welche Werte man den Kindern vermitteln will. Dazu gehört das Feiern der christlichen Feste. So auch die Vorbereitungen auf Ostern: die Palmkätzchen für einen Palmbuschen zu schneiden und ihn am Palmsonntag in die Kirche zu tragen sowie am Ostersonntag die Auferstehung des „Schöpfers“ dieser Dinge zu feiern.“
Daniela Henöckl, 38 Jahre
„Ostern beginnt für uns bereits mit der Messe am Gründonnerstag – mit dem feierlichen Verstummen der Glocken und mit der stimmungsvollen Umrahmung durch den Gajucho Chor. Nach der Auferstehungsfeier treffen wir uns alle beim Nachbarn zum Eierpecken.. Die fröhlichen Stunden vergehen wie im Flug, und meist fahren wir dann direkt zur Auferstehungsfeier nach Maria Neustift.“