Wer selber pflückt, sollte sich bei Pilzen gut auskennen
Ausgabe: 2017/37
13.09.2017 - Brigitta Hasch
Die einen freuen sich nur auf die köstlichen Schwammerlgerichte, die anderen können es kaum erwarten, endlich in den Wald zu gehen und selber Schwammerl zu brocken. Die Zeiten, in denen man unbeschränkt Pilze hamstern durfte, sind allerdings längst vorbei, Landesgesetze beschränken die Sammelleidenschaft. Pro Person und Tag dürfen maximal zwei Kilogramm ins Körbchen kommen, eine Gruppe von mehr als vier Personen darf höchstens acht Kilogramm mitnehmen. Außerdem sind Werkzeuge wie Hacken oder Schaufeln verboten. Nur das Pilzmesser ist erlaubt. Auf der einen Seite mit einer kurzen scharfen Klinge und auf der anderen Seite mit einer Art Pinsel versehen, ist es genau das Richtige zum Abschneiden und Putzen der Schwammerl. Bevor man den Pilz vorsichtig abschneidet oder aus dem Boden dreht, schaut man natürlich, ob er überhaupt genießbar ist. Bei zu jungen Pilzen ist es oft schwieriger, die Unterscheidungsmerkmale zwischen giftigem Doppelgänger und Speisepilz zu finden. Andere Arten erkennt man erst zweifelsfrei, wenn man daran gerochen hat. Auf Fraßspuren ist kein Verlass. Nur deshalb, weil sich Tiere von bestimmten Pilzen ernähren, heißt das noch lange nicht, dass sie auch Menschen gefahrlos essen können. So haben Wildschweine durch den für Menschen tödlichen Weißen Knollenblätterpilz kaum Vergiftungserscheinungen. Auch der Trick mit der Silbermünze funktioniert nicht. Denn dass das Silber beim Reiben mit einem giftigen Pilz grau anläuft, stimmt nicht. Genauso wenig werden Zwiebel und Knoblauch in einem Topf mit giftigen Pilzen schwarz.