Ergotherapie hilft Menschen, die aufgrund von Krankheit, Verletzung oder Behinderung alltägliche Tätigkeiten nur schwer oder gar nicht mehr erledigen können.
Ausgabe: 2017/41
10.10.2017 - Brigitta Hasch
Somit sind auch für Arthritis- bzw. Arthrosepatient/innen ergotherapeutische Maßnahmen wichtig und sinnvoll, um den Alltag möglichst schmerzfrei selbst zu bewerkstelligen.
Gelenke beweglich halten
Dort, wo es nötig ist, werden spezielle Schienen angefertigt. Aber Gelenksschutz heißt nicht Nichtstun. Ergotherapeutische Übungen sollen vor allem bewirken, die vorhandene Kraft gut zu koordinieren und einzuteilen. Dazu gibt es zum Beispiel einfache Übungen mit Kugeln oder Knetmasse, die man auch zu Hause ausführen kann.
Greifübungen
Mit steifen und schmerzenden Gelenken muss man lernen, Gegenstände anders anzugreifen. Dazu trainiert Sonja Petershofer mit ihren Patient/innen Handfunktionen und Feinmotorik mit unterschiedlichen Fingerübungen. Die „kleine Faust“ etwa zielt auf die Mittel- und Endgelenke der Finger. Auch der „Ring“ oder die Finger spreizen und schließen hält die Gelenke beweglich.
Entspannung
„Verspannungen gibt es am ganzen Körper. Selbst wenn sie in der Wirbelsäule sitzen, können sie für schmerzhafte Entzündungen in den Fingern verantworlich sein“, erklärt Petershofer. Also lockert die Therapeutin spezielle Triggerpunkte und leitet die Patient/innen bei Dehnungsübungen an. Eine sehr wohltuende Entspannungsmethode ist es, Hände bzw. Füße in warme Linsen zu legen und sie darin zu bewegen (gilt nicht bei akuter Entzündung): Getrocknete Linsen in ein geeignetes Gefäß schütten und in der Mikrowelle auf angenehme Temperatur erwärmen.
Schonen im Alltag
- Wo es möglich ist, elektrische oder mechanische Hilfen einsetzen (Brotschneidemaschine, Küchenmaschine statt Handmixer, Einkaufswagen statt Korb). - Schwere Lasten in kleineren Einheiten transportieren, Teller und Töpfe beidhändig, Taschen nicht mit den Fingern, sondern mit einem Schultergurt tragen. - Griffverdickungen entlasten Fingergelenke und Beugesehnen. - Pausen machen, besonders bei langen, einseitigen Belastungen (z. B. bügeln).