Mit künstlerischen Mitteln setzten sich zehn Schüler/innen der 4 CHELS der HTL Braunau mit dem Thema „Freiheit“ auseinander. Schauplatz war das Atelier von Johann Lengauer in Wippenham.
„Zu Freiheit“, so resümiert Moritz Hauch in der Video-Dokumentation des Projekts, „kommt man gleich ins Diskutieren.“ – Was bedeutet Freiheit in der Gruppe, was für einen selber? – „Freiheit ist, machen können, was man möchte“, sagt Tamara Udjilovic. Der Intensiv-Workshop dauerte inklusive Aufbau der Ausstellung in der Schule drei Tage.
Lack, Glasbruch, Netze
Nach einer Führung durch das Atelier und Freiheits-Gesprächen sowie Überlegungen, wie man Freiheit künstlerisch ausdrücken könnte, stellte Hans Lengauer mögliche Arbeitstechniken vor: Malen mit Lack, Arbeiten mit Glasbruch, Einarbeiten von Netzen und anderen Materialien. Die Schüler/innen konzipierten und bereiteten ihre Umsetzung vor. – Der erste Tag.
Leben im Atelier
Am zweiten Tag setzten die Schüler/innen ihre Ideen in Werke um. „Ich habe zum ersten Mal ein Atelier gesehen und auch noch dort gearbeitet“, erzählt Simon Ranftl und lobt Mentor Lengauer: „Er war ein ausgezeichneter Berater und Helfer.“ Auch der Künstler streut den Jugendlichen Blumen: „Ich habe zwar schon mit Volks- und Hauptschülern gearbeitet, aber noch nie mit jungen Erwachsenen. Mir hat gefallen, dass Leben in mein Atelier gekommen ist, die Eigenständigkeit und der Umsetzungswille haben mich begeistert.“
Zusammentun, mit wem ich mag
In dieser gegenseitigen Wertschätzung, begleitet von Religions-Professor Anton Planitzer, entstanden ganz beachtliche Freiheits-Ausdrücke und -Eindrücke. Figural oder abstrakt, alle vertieften sich in ihr Werk und nahmen Lengauers Tipps und Hilfestellungen gerne in Anspruch. Etwa Lisa Maria Mitterlehner, für die der Vogel Symbol für Freiheit ist, und dies zeigen will. Ein Vogel, der fliegen kann, wohin er will. Moritz setzt seine Idee um: Er macht zwei Figuren aus Holz, die er dann bemalt. Ihre Hände sollen sich berühren können: „Man kann sich mit den Leuten zusammentun, mit denen man mag“, erläutert er, was er mit sein Werk ausdrücken will.
Jugendliche nicht ins Konkurrenzsystem lotsen
Wichtig war, bei freier Materialwahl die Kreativität anzuregen. Genau das ist bestens gelungen, wie Simon im Video betont: Es lohne sich, einmal etwas Kreatives zu tun, nicht nur Technik als wichtig zu erkennen, zu sehen, was alles ist. Die drei intensiven Projekttage haben auch den Künstler beeindruckt: „Ich habe mir gedacht, diese jungen Leute sind unsere Zukunft und sie bringen alle Begabungen mit. Wir müssten als Gesellschaft viel mehr für sie tun, als sie bloß in ein Konkurrenzsystem hineinzulotsen.“