Nach einem langen Tag vor dem Computer genieße ich die Abwechslung beim Garteln auf der gepachteten Parzelle. Über 100 städtische Bio-Gärtner/innen teilen auf diesem großen Feld meine Vorliebe. Da kann es schon mal passieren, dass man auf dem falschen Acker landet. Oder?
Ausgabe: 2016/30, Denk Mal, Erdäpfel klauben,
27.07.2016 - Elisabeth Leitner
Forschen Schrittes begebe ich mich zu den mit Pflöcken durchnummerierten Parzellen. Ich sehe die Nummer 19 vorbeiziehen. Das ist unser Feldstück. In Gedanken bin ich wohl noch in der Redaktion, als ich beginne, die ersten Erdäpfel auszugraben. Dann geht´s weiter zu den Karotten und Pastinaken. Überall nehme ich eine Handvoll mit und reiße fleißig Unkraut aus. Es dauert an die fünfzehn Minuten bis mir mein eigenes Feld eigenartig vorkommt. Soviel Unkraut ist in den letzten drei Tagen gewachsen? Ich staune. Während Kartoffel, Karotten, Pastinaken schon vorgepflanzt werden und überall gleich aussehen, kommen jetzt die selbstangebauten Gemüsesorten. Ich staune noch mehr, als ich einen Fenchel auf unserem Feld erblicke. Den habe ich sicher nicht gepflanzt. Wie kommt der hierher? Als mich eine junge Frau beim Vorübergehen intensiv anschaut und ich sie freundlich grüße, wird mir allmählich klar: ich stehe im falschen Feld! Ich habe gerade die Erdäpfel und Karotten der übernächsten Nachbarin geerntet – dafür habe ich aber auch ihr Unkraut gezupft wie wild. Ich hoffe, das gleicht sich irgendwie aus! Machen Sie mit: Wie würde ihre Art der Wiedergutmachung aussehen? Schicken Sie uns ihre Antwort bis 4. August. Wir verlosen ein Kochbuch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.