Es gibt keine Augenzumachen mehr. Was auf den Feldern der Erde wächst, wird extrem ungerecht verteilt. Während hierzulande der Anteil dessen, was Menschen von ihrem Einkommen für Lebensmittel aufwenden, nach wie vor sinkt und Klein- und Mittelbetriebe in der Landwirtschaft zunehmend unter Druck geraten, steigen die Preise für Lebensmittel in Entwicklungsländern ins Unerschwingliche. Die Finanzspekulationen um Grundnahrungsmittel sind der Grund dafür. Den einen bleiben die Erträge, den anderen das ausgedroschene Stroh. Die Erträge landen bei Hedgefonds und Großbanken, meint der Globalisierungskritiker Jean Ziegler der KirchenZeitung gegenüber. Er ruft zu einem Aufstand des Gewissens gegen dieses Unrecht, denn „Hunger ist menschengemacht“. Wo Hunger, dort wächst auch die Bereitschaft zu Gewalt. Und wo Gewalt, suchen Menschen in der Flucht ihr Heil. Dass so viele Menschen zurzeit ihre Heimat verlassen, hat mit diesem weltweiten Unrecht zu tun.