Von 2. bis 12. August 2017 lädt Locarno wieder zur alljährlichen Filmschau am malerisch gelegenen Nordteil des Lago Maggiore. Doch dieses Mal gibt es etwas zu feiern.
19.07.2017 - Markus Vorauer
Zum 70. Mal kann man im Tessin den Spagat zwischen Tradition und Innovation mitverfolgen, auf den Locarno schon immer gesetzt hat.
Das neben Berlin, Cannes und Venedig wichtigste Filmfestival auf europäischem Boden hat sich daher heuer auch einiges vorgenommen, um diesem Anlass gerecht zu werden. Eine Schau mit dem Titel "Locarno 70" zeigt beispielsweise Debütfilme, die einst in Locarno vorgestellt wurden und deren Regisseure in weiterer Folge für Furore sorgten. Darunter sind Filme von Éric Rohmer, Marco Ferreri, Alexander Sokurov, aber auch Michael Hanekes Kinospielfilmdebüt "Der siebente Kontinent". Todd Haynes, dessen Debütfilm "Poison" 1991 gezeigt wurde, erhält ebenso wie Jean-Marie Straub und der Schauspieler Adrien Brody ("Der Pianist") einen Ehrenleoparden für das filmische Gesamtwerk.
Österreich ist mit dem gemeinsam mit der Schweiz und Italien produzierten "Iceman", einer fiktiven Geschichte über die letzten Tage von Ötzi, aber auch mit "Abschied von den Eltern" von Astrid Ofner vertreten, einer Adaption der gleichnamigen Geschichte von Peter Weiss, der im Wettbewerb der „Cineasten der Gegenwart“ präsentiert wird.
Bemerkenswert wird ganz sicher auch die diesjährige Retrospektive, die dem US-amerikanischen Regisseur Jacques Tourneur gewidmet ist, einem Universalkönner, der in verschiedenen Genres Filmgeschichte geschrieben hat ("Cat People", "I walked with a Zombie", "Out of the Past").
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