Christoph Graf ist seit rund drei Wochen neuer Kommandant der Schweizergarde und somit Chef der Wachtruppe des Papstes.
Ausgabe: 2015/9, Graf, Schweizergarde, Wachtruppe, Il Giornale
25.02.2015 - Susanne Huber
Wenn es um den Schutz des Papstes geht, ist die 110 Mann starke Schweizergarde „jederzeit bereit, einzugreifen“, sagt Christoph Graf in einem Interview mit der Mailänder Zeitung „Il Giornale“. Zu Anschlägen wie in Paris könne es auch im Vatikan kommen, so der neue Kommandant. Die Garde, die 1506 gegründet wurde und seither für den Schutz des Papstes und die Sicherheit im Vatikan zuständig ist, sei „dafür gut organisiert.“ Auf Papst Franziskus aufzupassen erfordert allerdings besondere Achtsamkeit, da er „vor nichts Angst hat. Er liebt die Nähe zu den Menschen“ und er brauche Bewegungsfreiheit. Eine zu große Nähe der Sicherheitskräfte weise Franziskus stets zurück.
Von der Post in den Vatikan
Christoph Graf stammt aus Pfaffnau, einer Gemeinde des Schweizer Kantons Luzern. Bevor er 1987 in den Dienst der Schweizergarde eintrat, war er in Zofingen bei der Post tätig. Ein Prospekt über die Schutztruppe des Papstes hatte sein Interesse geweckt und da er auch ein sehr gläubiger Mensch ist, hat er sich beworben. Graf zählt zu den dienstältesten Gardisten und arbeitete bereits unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XIV. Auf einer Wallfahrt nach San Giovanni Rotondo lernte er seine italienische Frau kennen, mit der er zwei Kinder hat. Den Spekulationen über eine Abschaffung der Garde widerspricht der 53-Jährige. „Der Papst schätzt die Schweizergarde und er steht hinter uns. Er hat nie an eine Auflösung gedacht.“