Kein Obst, keine Milch, kein Brot? Magen, Darm oder Haut zeigen auf bestimmte Lebensmittel oft heftige Reaktionen.
Ausgabe: 2017/07
14.02.2017 - Brigitta Hasch
Allergie
Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Körpers gegenüber einem ganz konkreten Lebensmittel. Sehr häufig sind dies Nüsse. Aber auch der Genuss von Milch und Milchprodukten, Eiern und Schalentieren oder Fisch kann allergische Reaktionen hervorrufen. Dazu können Kreuzallergien auftreten, etwa mit einer Pollenallergie. Der Grund für Lebensmittelallergien sind Inhaltsstoffe (Allergene), auf die das Immunsystem gesteigert reagiert. Die Tests, die eine Allergie eindeutig ausweisen, sind relativ aufwändig. Bei Säuglingen entwickelt sich eine Lebensmittelallergie in vielen Fällen zurück, nicht so bei Erwachsenen. Als einzig wirksame Therapie gilt das Weglassen der auslösenden Substanzen. Ein Ernährungsplan hilft dabei, den Körper trotzdem mit allen lebensnotwendigen Stoffen zu versorgen. „Wer an einer Milchallergie leidet, muss dem Körper auf andere Weise, etwa mit Tabletten, das nötige Kalzium zuführen. Obstallergiker müssen darauf achten, genug Vitamin C zu sich zu nehmen“, erklärt Diätologin Marianne Tammegger dies an Beispielen. Trotz großer Sorgfalt kann es passieren, dass sich Allergene in der Nahrung „verstecken“ und der Körper mit einem Allergie-Schock reagiert. Das kann lebensgefährlich sein. Deshalb rät die Expertin allen Allergikern, immer ein entsprechendes Notfallset mitzuführen. Bei einer Unverträglichkeit (Intoleranz) hat der Körper zu wenig Enzyme, um bestimmte Nahrungsmittelbestandteile aufzuspalten. Zur Diagnose dienen H2-Atemtests oder Bluttests. Die Folgen von Intoleranzen sind sehr unangenehm, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich.
Laktoseunverträglichkeit
Das Enzym Laktase ist gar nicht oder nicht ausreichend vorhanden. Somit kann der Darm den Milchzucker nicht aufspalten, die Folge sind Krämpfe, Übelkeit, Blähungen, Durchfall, aber auch Ausschläge und Müdigkeit. Tipp: Wer keine Milch verträgt, kann vielleicht trotzdem Jogurt, Pudding oder einen gut gereiften Käse wie Parmesan essen. Ausprobieren lohnt sich.
Fruktoseunverträglichkeit
Hier spielt das Verhältnis Fruktose/Glukose eine entscheidene Rolle. „Verarbeiten Sie Äpfel oder Birnen zu einem Mus und streuen Sie Traubenzucker darüber. Meist verträgt das der Körper ganz gut“, rät Diätologin Marianne Tammegger.
Histaminunverträglichkeit
Hier gilt: je frischer, desto besser. Wein, geräucherte oder lange gereifte Produkte wie Käse lösen unterschiedlichste Reaktionen aus, die scheinbar keinen Zusammenhang haben. Eine Diagnose ist oft schwierig.
Zöliakie
Gluten ist in vielen heimischen Getreidesorten enthalten. Bei Menschen, die an Zöliakie leiden, führt dieses Klebereiweiß zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Zöliakie kann sowohl angeboren als auch später erworben werden und ist chronisch. Die Ernährung muss strikt glutenfrei sein.
Diese Kurzfassung zum Thema ersetzt keinen Arztbesuch!